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06.02.2015
NRW-Wald bald kein Bürgerwald mehr? - Stellungnahme zur geplanten Naturerbe-Stiftung des Landes NRW.
Stellungnahme: Der Waldbauernverband NRW lehnt die in der Biodiversitätsstrategie des Landes NordrheinWestfalen geplante Überführung von Waldflächen des Landes in eine Naturerbe-Stiftung ab.
Düsseldorf, 6. Februar 2015
Angesichts der von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen verabschiedeten Biodiversitätsstrategie wachsen die Zweifel, ob der Landeswald bald nicht mehr dem Bürger, sondern nur noch einer grünen Elite aus Politik und Naturschutzorganisationen gehören wird. Hier ist unter anderem geplant, die landeseigenen Naturschutzflächen in eine „Naturerbe-Stiftung“ auszulagern, um die biologische Artenvielfalt zu schützen. „Zu schützen vor wem ?“ fragen sich auch die privaten Waldeigentümer.
„,Naturerbe-Stiftung‘ bedeutet doch nichts anderes, als dass Tausende Hektar an Waldfläche in NRW in Zukunft dem regulierenden Einfluss des Parlaments und damit der Bürger entzogen werden“, erklärt Dr. Philipp Freiherr Heereman, Vorsitzender des Waldbauernverbands NRW e. V. . Die nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung der Holzreserven sind dann eingeschränkt oder gänzlich unmöglich – Arbeitsplätze und Holzversorgung sind bedroht. Dem Klimaschutzziele wird zudem ein Bärendienst erwiesen, denn bewirtschaftete Wälder reduzieren mehr CO2 als unbewirtschaftete Flächen.
„Die einseitige Umsetzung der Naturschutzfunktion läuft den Zielen der übergeordneten Biodiversitätskonvention von Rio 1992 zuwider“, so der Vorsitzende. In dieser Vereinbarung wurde ausdrücklich der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt angestrebt. Eine nachhaltige Waldnutzung hat die Bereitstellung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Funktionen gegenwärtig und zukünftig sicherzustellen. Zudem habe gerade die bisherige Bewirtschaftung die positiven Biodiversitätsresultate erzielt, wie die Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur von 2014 gezeigt haben. Was wollen wir mehr? Nach der Veröffentlichung der Biodiversitätsstrategie bleiben viele Fragen offen und ungeklärt, zu Lasten des Waldes und der Demokratie.
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